Trichoptera RP  -  die Köcherfliegenseiten von Peter J. Neu

Technische Ausstattung

Leuchtturm in BetriebFür meine Lichtfänge verwende ich kleine mobile Anlagen, die leicht zu transportieren sind. An den richtigen Stellen zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt, bringen sie guten Erfolg. Knatternde Generatoren, die die Wildtiere ganzer Gebiete in Unruhe versetzen, jeden Jäger alarmieren und die halbe Bevölkerung des nächsten Dorfes an die Fangstelle locken, sind mir ein Gräuel.

Nach vielen Experimenten und Hunderten von Lichtfängen benutze ich für den selektiven Lichtfang von Köcherfliegen im Gelände die nachfolgend beschriebene Ausstattung. Diese kleinen Anlagen sind handlich, preiswert, einfach in der Anwendung und sie zeigen das beste Verhältnis von Erfolg und Aufwand. Sie sind nicht geeignet für den automatischen Fang von Köcherfliegen über einen größeren Zeitraum.

Die Ausstattung für eine Fangstelle besteht aus

  • einem Leuchtturm mit zerlegbarem Erdspieß,
  • 1 oder 2 handelslüblichen oder selbst gefertigten Leuchten mit speziellen Lichtfarben,
  • einem handelsüblichen Powerpack (Autostarthilfe) oder 1 bis 2 Blei-Gel-Akkus.

Diese Ausstattungsteile lassen sich bequem in einem Rucksack verstauen und ohne Mühe auch in schwierigstes Gelände transportieren und aufstellen.

Mit mehreren punktuell sinnvoll aufgestellten kleinen Lichtanlagen kann ein mindestens ebenso großes Artenspektrum erfasst werden, wie mit einer durch einen Generator betriebenen starken Mischlicht- oder Quecksilberdampflampe. Voraussetzung hierfür ist ein dunkler, von Konkurrenzlicht (Straßenlaternen, Mondlicht) freier Aufstellort der Lichtfanganlage.

Anlagen, die speziell für den Fang von Lepidoptera konstruiert wurden, haben auf Trichoptera nicht unbedingt die gleiche Anziehungskraft wie die von mir benutzten Leuchttürme und Lichtfarben. Eine im Exkursion in die Vogesen zeigte im Vergleich einen besseren Anflug von Trichoptera an meinen mit einer superaktinischen und einer Schwarzlicht-Leuchtstoffröhre ausgerüsteten Leuchtturm als an die mit Leuchtstoffröhren und einer Mischlichtlampe ausgestattete große Fanganlage eines Bekannten. Umgekehrt war der Anflug von Lepidoptera an meinen Leuchtturm geringer. Ursächlich hierfür war sicherlich der für den Köcherfliegenfang günstigere Standort meiner Anlage unter einer Straßenbrücke sowie die größere Lockwirkung der den Gaze-Zylinder von innen allseitig erhellenden Röhren.

Das Absammeln der angeflogenen und auf dem Leuchtturm sitzenden oder herumkrabbelnden Insekten erfolgt mit einem Tötungsglas (Schraubdeckelglas), in dessen Deckel ich ein Kunststoffrohr von ca. 30 mm Durchmesser eingesetzt habe. Dieses kann durch einen Flaschenkorken verschlossen werden und ragt etwa 20 mm in das Glas hinein. Im Glas befinden sich Zellulosestreifen (Küchenrolle o.ä.), auf die wenige Tropfen Essigäther gegeben werden. Stülpt man das Kunststoffrohr über ein am Leuchtturm sitzendes Insekt, flüchtet dieses in das Innere des Tötungsglases, wo es durch den Essigäther betäubt und getötet wird.

Bezüglich der verwendeten Lichtfarben der Leuchten habe ich bisher mit superaktinischen Leuchtstoffröhren (Philips TL 20W/05, Philips TLD 15W/05 oder Leuchtstoffröhren anderer Hersteller mit Lichtfarbe BL) und Schwarzlichtröhren (Philips TLD 18W/08) gute Erfahrungen gemacht. Gerne kombiniere ich beide Lichtfarben in einem Leuchtturm. Es eignen sich auch Leuchtstoffröhren mit weißem Licht, sie haben aber nach meinen Erfahrungen im Vergleich zu den vorgenannten Lichtfarben eine schwächere Wirkung bzw. wirken weniger anziehend auf Hydroptilidae und Diptera.

 

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