Fangplätze |
Die Vermutung, dass ich ganz besonders raffinierte Methoden oder eine ausgefeilte Technik einsetze, ist falsch. In erster Linie kommt es darauf an, an den richtigen Stellen zu suchen und zu fangen. Wer sich bei seinen Untersuchungen nicht nur auf eine bestimmte Gruppe oder einen bestimmten Biotoptyp konzentrieren möchte, muss versuchen, zu unterschiedlichsten Jahreszeiten an den unterschiedlichsten Standorten verschiedene Methoden anzuwenden. Nur hierdurch ist gewährleistet, dass ein großes Artenspektrum erfasst werden kann. Für den Fang förderliche StrukturenÜberhängende Äste von Erlen oder Weiden am Ufer oder ins Gewässer hineinragende Uferlinien mit Rohrglanzgras- oder Schilfbeständen sind Rast- und Balzplätze von Köcherfliegen und erhöhen die Aussicht auf einen guten und artenreichen Fang. Gute Fangstellen sind auch “Zwangspässe” wie z.B. Schneisen zwischen dichtem Baumbewuchs entlang des Gewässers oder Standorte unter Brücken. Diese Strukturen leiten die Tiere in die Nähe eines dort aufgestellten Leuchtturmes. BiotopeAm sichersten fangen sich hochspezialisierte Arten natürlich in der Nähe ihres Schlupfortes. Banal gesagt: um Krenal-Arten zu fangen, muss ich zur Quelle, Moorarten fange ich im Moor und Stillwasserarten am See oder am Potamal. Die geringe Entfernung der Lichtfalle zum Habitat erhöht dann die Wahrscheinlichkeit, dass Tiere der dort vorkommenden Arten in den Anlockbereich der Lichtfalle kommen. Wind- und WetterverhältnisseEntscheidend für einen erfolgreichen Lichtfang sind u.a. die Windverhältnisse. Starker Wind schmälert das Fangergebnis immer. Die kleineren Arten scheuen möglicherweise die Verdriftung und bleiben in der Vegetation sitzen. Ein großes Handicap sind Kaltluftströmungen in den Tälern. Sie lassen die Zahl der anfliegenden Köcherfliegen gegen Null zurückgehen. Lediglich größere Limnephilidae (Stenophylax-, Micropterna- und Limnephilus-Arten) kommen dann noch gelegentlich an den Leuchtturm. Ein Wechsel auf die andere Talseite kann hier gelegentlich helfen. Sehr gute Fänge erzielt man regelmäßig bei schwülwarmem Wetter sowie bei starkem warmem Regen. Offensichtlich werden die in der Ufervegetation oder in den Bäumen unter Blättern sitzenden Tiere durch schwere Regentropfen losgeschlagen und mobilisiert. LichtverhältnisseEinfacher Merksatz: Je dunkler die Umgebung, desto besser der Lichtfang.
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